Die Biologie hat sich von einer beschreibenden Wissenschaft über eine analytische zu einer aktiv in das Leben eingreifenden entwickelt. So kann durch den Eingriff des Menschen eine Hefezelle Stoffe produzieren um Medikamente herzustellen. Um dies zu ermöglichen ist ein grundlegendes Wissen um biologische Vorgänge erforderlich.
„Heutige und mehr noch zukünftige Biologinnen und Biologen stützen sich weniger auf ein umfangreiches Faktenwissen als vielmehr auf einen soliden Überblick, der auch andere Disziplinen einschließt. Sie sehen Lebewesen, Zellen und selbst Moleküle nicht mehr als isolierte Systeme an, sondern als Agitatoren in einem komplexen Kontext, in dem sie von ihrer Umgebung beeinflusst werden und ihrerseits auf die Umgebung einwirken. Um dieses Wechselspiel und damit die möglichen Folgen von Eingriffen einigermaßen ab-schätzen zu können, müssen wir die Gründe, weshalb das Leben so ist, wie es ist, so weit wie möglich begreifen.“(zitiert aus: „Biologie für Einsteiger“ Spektrum 2010)
Die Vielfältigkeit der Biologie zeigt sich nicht nur in ihren Objekten sondern auch in der Gliederung in unterschiedliche Teilbereiche wie z.B. Genetik, Ökologie, Bioinformatik, Biochemie, Mikrobiologie, Geobotanik, Astrobiologie, Evolution um nur einige zu nennen.
Die Veränderungen in der Biologie sind nicht ohne Einfluss auch auf den Unterricht geblieben. Mit den begriffen Angepasstheit, Vielfalt, Struktur und Funktion, Information und Kommunikation, Wechselwirkung zwischen Lebewesen und Fortpflanzung werden im Unterricht die biologischen Prinzipien erarbeitet und ein solides Grundwissen vermittelt. Bloßes Faktenlernen führt weder zu tieferen Einblicken noch zum Verständnis der Biologie. Mit den angegebenen Bildungsstandards lassen sich die Erkenntnisse der Biologie strukturieren und in einen größeren Zusammenhang einordnen.