Zeitzeuge des Holocaust am THG

Am 27. Januar 2022 begehen Israel und die Bundesrepublik Deutschland den offiziellen Holocaust Gedenktag. Es ist der Jahrestag, an dem 1945 das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit wurde.

 

In einer Video-Schaltung live nach Israel, die durch die Konrad-Adenauer-Stiftung ermöglicht wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d den spannenden Bericht von Herrn Zwi Nigal verfolgen, der 1939 im Alter von 16 Jahren von Wien nach Palästina flüchten musste. Mit erstaunlicher Klarheit und großer Intensität schilderte der inzwischen fast 99-Jährige die Veränderungen in seinem Leben, nachdem die Nationalsozialisten Österreich ans Deutsche Reich angeschlossen hatten.

 

Herr Nigal gehört zu den mittlerweile nur noch sehr wenigen Zeugen dieser Zeit. Über die Einblicke in eine für uns Heutige nur sehr schwer vorstellbare Zeit, vermittelte Herr Nigal seine positive Grundeinstellung dem Leben gegenüber und hinterließ so einen bleibenden Eindruck. Tatkräftig hat er am Aufbau des Staates Israel mitgewirkt und unmittelbar am Ende des Krieges sogar als Mitglied einer der Britischen Armee eingegliederten Jüdischen Brigade bei der Befreiung Europas mitgeholfen. Seinen Vater sah er nie wieder. Er wurde in Auschwitz ermordet. Seine Mutter konnte sich auf einem Flüchtlingsschiff nach Madagaskar in Sicherheit bringen und fand später den Weg nach Israel, wo sie mit ihrem Sohn bis zu ihrem Tod zusammenlebte.

 

Herr Nigal hat mittlerweile sechs Urenkel und freut sich über seine große Familie, die er als seinen persönlichen Sieg über Hitler versteht.

 

/ THEODOR-HEUSS-GYMNASIUM

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